Vortrag von Matthias Winner
5. September 2022, um 18:00 Uhr
Gobelin-Saal des Bode-Museums
Der gebückte Geometer in Raffaels Fresko der sogenannten Schule von Athen wurde von Bellori 1695 als Archimedes erkannt. Da er fälschlich heute überwiegend Euklid genannt wird, gilt es seinen richtigen Namen in Zusammenhang der gemalten Philosophengruppe zu beweisen; denn das vor siebzig Jahren entdeckte Raffael-Monogramm wird heute auch zu Unrecht bezweifelt.
Prof. Dr. Matthias Winner war von 1961 bis 1977 am Kupferstichkabinett tätig, ab 1969 als dessen Direktor. Von 1977 bis zum Eintritt in seinen Ruhestand 1999 war er Direktor der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom.
Zu seinen breit gefächerten Forschungsgebieten gehören neben kunsttheoretischen Themen vor allem die Werke der großen Künstlerpersönlichkeiten des 16.-18. Jahrhunderts: Brueghel und Dürer, Raffael und Michelangelo, Rubens und Rembrandt, Bernini und Poussin, aber auch Canova und Courbet, mit denen er sich in Ausstellungen und Publikationen immer wieder auseinandersetzte.