Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin

Führung durch Thomas Schelper

29. Januar 2014

Die Gipsformerei, eine Einrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin, ist mit etwa 7000 Formen die weltweit größte Institution ihrer Art. Ihre Gründung im Jahr 1819 durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen hängt eng zusammen mit der Aneignung der zu diesem Zeitpunkt vorbildlichen antiken Skulptur über Abformungen und der außerordentlichen Wertschätzung, die dem Werkstoff Gips von Seiten der im Klassizismus aufblühenden Berliner Bildhauerschule entgegengebracht wurde. Einer ihrer Hauptvertreter, Christian Daniel Rauch, war auch der erste Leiter der neuen „Gipsabgussanstalt".

 

 Die Gipsformerei spielte im Rahmen von Kultur und Bildung eine zentrale Rolle, ihrer Tätigkeit sind weitgehend auch die reichen, unschätzbar wertvollen Gipsabgusssammlungen der Museen und Universitäten in Berlin zu verdanken, die – anders als im Ausland, etwa in Paris – ein Dasein im Verborgenen fristen, trotz ihrer großen Bedeutung für die Überlieferung des kulturellen Erbes angesichts von Kriegsverlust und Umweltzerstörung. Die Gipsformerei ist heute nach wie vor imstande, Repliken von jeder Größe, ausgeführt in hoch qualifizierter handwerklicher Arbeit, für private Auftraggeber oder auch für Museen, so für Ausstellungen, zu liefern.

 

Thomas Schelper, Kunstformer und Werkstattleiter, führt durch das seit 1891 genutzte Gebäude, zeigt die Schätze des Hauses, Formen und Modelle in ihrer Vielfalt durch alle Epochen, und erläutert die Aufgaben und Arbeitsprozesse des Manufakturbetriebs.