Vortrag von Peter Knüvener und Dirk Schumann
06 Februar 2014, 18:30 Uhr
Gobelin-Saal des Bode-Museums
1415 stiegen die Nürnberger Burggrafen zu Kurfürsten der Mark Brandenburg auf. Dabei spielten Kunst und Architektur offenbar eine wichtige Rolle für die neuen Landesherren, um sich in der Mark zu etablieren. Vor allen Kurfürst Friedrich II. besetzte zentrale Standorte des Landes mit sakralen Stiftungen, für die hochrangige Kunstwerke angefertigt wurden. Erhaltene Bauten einer in diesem Kontext entstandenen Architektur tragen offenbar die Züge einer "Leitarchitektur", die auch in der Folgezeit bedeutende Bauprojekte in der Mark und in den angrenzenden Regionen kennzeichnete. Bei wichtigen Aufträgen von Kunstwerken kamen lokale Werkstätten zum Zuge. Die viel zitierten fränkischen Einflüsse, die durch die Hohenzollern vermittelt worden seien, lassen sich hingegen - wenn überhaupt - erst später belegen. Das ist ein Indiz für durchaus bedeutende in der Mark tätige Werkstätten, die den hohen Ansprüchen des kurfürstlichen Auftraggebers genügen konnten.
Peter Knüvener, promovierter Kunsthistoriker ist seit dem 1. Januar 2013 Leiter des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg. Dirk Schumann, Kunsthistoriker und Bauarchäologe, beschäftigt sich seit Jahren mit fächerübergreifenden Themen aus den Gebieten Kunstgeschichte, Bauforschung und Archäologie. Ihr Spezialgebiet ist die Kunstgeschichte der mittelalterlichen Mark Brandenburg.