Kuratorenführung durch Julien Chapuis und Jonathan Fine
7. Dezember 2017, 18:00 Uhr
Bode-Museum
Für diese Führung bitten wir bis zum 4. Dezember 2017 um eine verbindliche Anmeldung per Mail an b.buller@smb.spk-berlin.de oder telefonisch unter 030/266-42-5531
Mythische Helden aus dem Kongo stehen aufrecht trotz erschöpfender Prüfungen. Ihre Anwesenheit in den Ausstellungsräumen des Bode-Museums wirft die Frage auf, warum das Christentum einen leidenden Gott braucht. Bronzeplastiken aus Italien und aus Benin reflektieren den künstlerischen Austausch und Handel zwischen zwei Kontinenten. Bis zur Eröffnung des Humboldt Forums treten auf der Museumsinsel etwa 80 Hauptwerke afrikanischer Skulptur in den Dialog mit europäischen Bildwerken. Durch experimentelle Gegenüberstellungen und Gruppierungen zu Themen wie die „Anderen“, Ästhetik, Gender, Schutz, Performance und Abschied werden Zusammenhänge und Unterschiede deutlich. Durch die gemeinsame Präsentation von Kunstwerken mit unterschiedlichen Geschichten entstehen neue Sichtweisen auf beide Sammlungen und ihre Meisterwerke.
Dr. Julien Chapuis ist seit 2008 Leiter der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst. Nach seinem Kunstgeschichtsstudium an der Rijksuniversiteit
Groningen und der Indiana University wurde er 1996 mit einer Arbeit über den spätgotischen Kölner Maler Stephan Lochner promoviert. Seit 1997 war er am Metropolitan Museum of Art und den
Cloisters in New York tätig. In dieser Zeit kuratierte er die Ausstellung „Tilman Riemenschneider. Master sculptor oft he Late Middle Ages“, die 1999/2000 in Washington und New York
stattfand.
Jonathan Fine ist Kunsthistoriker und Volljurist. Er studierte Kunstgeschichte in Princeton und Rechtswissenschaften in Yale. Seit 2014 ist er Kurator am Ethnologischen Museum Berlin, insbesondere für die Bestände aus Westafrika, Kamerun, Gabun und Namibia. Seine gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte sind die höfische Kunst im Kameruner Grasland und afrikanische Fotografie in der Kolonialzeit.