„Ew. Excellenz, Hochverehrter Herr Geheimrat“ – Die Briefe von Julius von Schlosser an Wilhelm von Bode in den Jahren 1889-1924

Wilhelm von Bode
Wilhelm von Bode
Julius von Schlosser
Julius von Schlosser

Vortrag von Hans-Ulrich Kessler

22. März 2017, 18:00 Uhr

Gobelin-Saal des Bode-Museums

Julius von Schlosser (1866-1938), einflussreicher Vertreter der Wiener Schule, gehörte mit Wilhelm von Bode (1845-1929) zu den bedeutendsten Kunsthistorikern und Museumsmännern seiner Zeit. Neben seiner bemerkenswerten Museumslaufbahn lehrte Julius von Schlosser ab 1893 parallel auch an der Universität Wien. 1922 trat er dort die Nachfolge von Max Dvořàk als Inhaber der II. Wiener Lehrkanzel an. 

 

Das Berliner Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin bewahrt insgesamt 111 Schriftstücke, die Julius von Schlosser seinem 21 Jahre älteren Berliner Kollegen Wilhelm von Bode zwischen 1889 und 1924 zusandte. Die bislang unveröffentlichten und somit weitgehend unbekannten Briefe, von der sich anscheinend allein die des Wiener Gelehrten erhalten haben, umspannen die wichtigsten Stationen seiner Karriere. Sie geben nicht nur einen eindrucksvollen Einblick in den fachlichen Diskurs der beiden Gelehrten, sie dokumentieren darüber hinaus auch eindringlich die historischen Umwälzungen der Zeit, namentlich die des Ersten Weltkrieges und des aufkeimenden Nationalsozialismus. Julius von Schlosser fand in Bode nicht nur einen Vertrauten, sondern zugleich einen Mentor, dem er in seltener Offenheit auch seine ganz persönlichen Empfindungen preisgab.

 

Dr. Hans-Ulrich Kessler ist Kurator für den Bestand der nordalpinen Plastik von ca. 1520-1800 an der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin im Bode-Museum. Sein Studium der Kunstgeschichte schloss er an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation über den Barockbildhauer Pietro Bernini ab. 2014 kuratierte er die Ausstellung „Schloss Bau Meister. Andreas Schlüter und das barocke Berlin“.