Vortrag von Henrike Haug
8. Mai 2014, 18:00 Uhr
Gobelin-Saal des Bode-Museums
Der Bergbau im sächsischen und böhmischen Erzgebirge hat nicht allein große Mengen von Silber und anderen wertvollen Bodenschätzen im 15. und 16. Jahrhundert zu Tage gefördert, die als Werkstoff für Goldschmiede und andere Künstler dienen konnten. Er hat zugleich eine ganz eigene Kultur mit spezifischen formalen Lösungen und ikonographischen Programmen ausgebildet. Der Vortrag wird – ausgehend von großen, künstlerisch überformten Erzstufen, sogenannten ‚Handsteinen’ – Werke der Goldschmiedekunst analysieren, die von Meistern im Umfeld dieser frühneuzeitlichen Montanindustrie geschaffen wurden.
Besonderes Augenmerk wird dabei auf der Übertragung dieser ‚bergmännischen’ Thematiken über das Kunstkammerobjekt in das höfische Umfeld liegen, wo Artefakte im Umkreis des Herrschers in mannigfacher Form inszeniert wurden, um so den Reichtum des Landes an Bodenschätzen sicht- und nutzbar zu machen.