Kuratorenführung durch Alfred Hagemann
24. September 2015
„FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde“ ist eine kulturhistorische Ausstellung. Durch den innovativen Ansatz, die Geschichte der Hohenzollern mit dem Fokus auf die weiblichen Mitglieder der Dynastie zu erzählen, bricht sie tradierte Bilder auf und vollzieht einen Perspektivwechsel.
Vor dem Horizont von 500 Jahren Herrschaftsgeschichte wurde dazu ein thematisch gegliederter Rundgang angelegt. Der Raum „Netzwerke“ widmet sich dabei der Heiratspolitik der Hohenzollern und der Bedeutung der weiblichen Mitglieder des Hauses, für die Entstehung des europaweiten Netzwerks der Familie. Der folgende Abschnitt „Spielräume“ vermittelt ein Verständnis für die strukturellen Bedingungen weiblichen Handels im dynastischen System des Hofes. Darauf aufbauend erfolgt in abschließenden Raum „Weichenstellungen“ die Darstellung der ganz konkreten Leistungen einzelner Frauen bei der politischen und kulturellen Gestaltung Brandenburg-Preußens.
1719 lässt Königin Sophie Dorothea eine Figur ihres verstorbenen Sohnes anfertigen, um nach dem Verlust zahlreicher Thronfolger im Kleinkindalter die Fruchtbarkeit der Dynastie zu demonstrieren. An eine hölzerne Figurine werden die lebensecht aus Wachs geformte Arme und das Gesicht angesetzt. Die Figur wird mit den Kleidern ausgestattet, die das Kind zu Lebzeiten trug.
Diese wichtige Leihgabe der National Portrait Gallery steht für die engen dynastischen Verknüpfungen der Welfen auf dem englischen Thron und den Hohenzollern. Der Prinz von Wales ist sowohl der Sohn einer Hohenzollerin (Caroline von Brandenburg-Ansbach) als auch der Neffe der preußischen Königin Sophie Dorothea. Beide Frauen schmieden den Plan der berühmt-berüchtigten britischen-preußisch Doppelhochzeit von Friedrich (II.) mit Amalie und dem Prinzen von Wales mit Wilhelmine von Preußenteht für die engen dynastischen Verknüpfungen der Welfen auf dem englischen Thron und den Hohenzollern. Der Prinz von Wales ist sowohl der Sohn einer Hohenzollerin (Caroline von Brandenburg-Ansbach) als auch der Neffe der preußischen Königin Sophie Dorothea. Beide Frauen schmieden den Plan der berühmt-berüchtigten britischen-preußisch Doppelhochzeit von Friedrich (II.) mit Amalie und dem Prinzen von Wales mit Wilhelmine von Preußen.
Dr. Alfred Hagemann, Kurator der Ausstellung, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Er war unter anderem auch für das Konzept der Ausstellung „FRIEDERISIKO Friedrich der Große“ (2012) mitverantwortlich.