Führung durch Hartmut Krohm
31. Oktober 2015
Zu den Museumsschätzen von hervorragender Bedeutung, die es in Berlin im Verborgenen zu entdecken gilt, zählt die Sammlung des Juweliers Louis Werner († 1931), die dessen Sohn Eckart († 1967) in ihrem Umfang in seiner Villa in Grunewald erheblich erweiterte und schließlich dem Johanniterorden vermachte. Aus der Sammlung des Vaters, der – seit 1888 in Berlin nachweisbar – ein Juweliergeschäft in der Friedrichstraße betrieb und sich mit dem Titel Hofjuwelier verschiedener deutscher Fürstenhäuser schmücken durfte, entstand vor allem durch Erwerbungen nach dem Zweiten Weltkrieg ein der Kunst und dem Mäzenatentum der Hohenzollern seit König Friedrich II., dem Großen, gewidmetes Museum. Es ersetzt sicherlich nicht das im Zweiten Weltkrieg untergegangene Hohenzollern-Museum in Schloss Monbijou, dennoch besticht es durch die hohe künstlerische und kulturhistorische Bedeutung seiner Sammlungsstücke.
Allein schon die Präsentation der Sammlung Werner wirkt faszinierend auf den Besucher. Die Ausstattung der Räume mit Gemälden, Skulpturen, Möbeln, Goldschmiedearbeiten und vor allem Porzellan seit der Ära Friedrichs des Großen über den Berliner Klassizismus der Schinkel-Zeit bis hin zur wilhelminischen Belle Époque um 1900 vermittelt eine Vorstellung glanzvoller großbürgerlicher Ambiente vor dem Ende der Monarchie. Im Mittelpunkt der Führung stehen als Hauptwerke einzigartige Zeugnisse der Berliner Porzellankunst, Vasen, Fußschalen und Plastiken der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin, wie man sie in einer solchen Vielzahl von Beispielen höchster künstlerischer Qualität nur selten an einem Ort vereinigt findet.